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  • eramatare

Zeit zum Feiern!

Eigentlich wollten wir Ibraah, unserem künftigen Vorschul-Englischlehrer nur die Schule samt Umgebung zeigen: Die werdenden Klassen samt Lehrerunterkunft. Die umliegenden Bomas, wo die einzelnen Maasaifamilien in ihren Lehmhütten wohnen, anbei die Nachtpferche für ihre Tiere, alles eingefriedet durch einen Dornenzaun.


Die Stille. Die unendliche Weite. Wir malen ihm die derzeit dürre, scheinbar verlassene Landschaft grün aus, voller Leben, mit Zebras, Giraffen, Gnus und Straußen...

Wir verteilen Bananen (statt Süßigkeiten!) an die herbeilaufenden Kinder, den Müttern hat Kaira Bohnen, Reis und Öl mitgebracht.


Beim Passieren der Wasserstelle lasse ich halten. Es war letztes Jahr, 2021, nach der Anschaffung der Pulte für die Vorschule, unser zweites, kleines "Projekt", die von kräftigen Hyänenbissen zerlöcherte Wasserleitung zu ersetzen und einzugraben. - Dreizehn Frauen samt ein paar Kindern füllen geduldig wartend nacheinander ihre Behälter auf. Meine Mama erkennt sofort aus der Ferne: an dieser gut frequentierten Stelle wären schattenspendende Bäume eine Bereicherung! Danke für's Mitdenken! Machen wir, das Wässern von Setzlingen ist an diesem Ort ja einfach!


Ich will Fotografieren, die Frauen mögen das nicht unbedingt. Die Stimmung ändert sich schlagartig, als Kaira erklärt, wer ich bin. Die Frauen begrüßen mich herzlichst, und obwohl ich kein Wort verstehe, wärmen ihre Freude und Begeisterung mein Herz. Sie freuen sich so, soooo, soooooo für ihre Kinder und Kindeskinder, dass es hier bald eine Schule gibt! Ob ich denn Fotografieren wolle?


Wir zeigen Ibraah das sieben Kilometer entfernte Dorf, wo ein Wochenmarkt und "Restaurants" einfache Bedürfnisse befriedigen. Wir versprechen, dass es für die Lehrer Fahrräder geben werde, um den Weg dorthin zu verkürzen.


Am nächsten Morgen übergibt der Dorfvorsteher Kaira eine Liste mit Namen von Kindern, die von den Vertretern der Gemeinschaft für die erste englische Vorschulklasse vorgeschlagen werden. Bevorzugt werden Kinder aus den allerärmsten Familien.


Ich führe ein Gespräch mit einem Bewerber für die Lehrerstelle, lasse ihn wie alle vorigen einen Text schreiben, doch seine Englischkenntnisse sind, wie bei allen bisher, schriftlich und mündlich, zum Verzweifeln. Das Bildungssystem hier ist echt schlecht! So viele Unterrichtsjahre mit so geringem Nutzen! - Naja, deshalb tun wir ja, was wir tun! Es muss einfach besser werden!


Zurück bei der Schule werde ich von den Frauen, alle festlich geschmückt, überrascht: sie haben gestern bei der Wasserstelle spontan beschlossen, mich zu segnen und zu feiern. Kaum dass ich ankomme, wird mir ein Ring angesteckt. Bald werde ich besungen, es wird getanzt. Kairas Großmutter schenkt mir zum Dank eine Perlenkette, die ich beim Hüpftanz zum Schwingen bringen soll. Welch ein Gelächter auf beiden Seiten! Herrlich!


Die Perlenkette, der Dank und der Segen gebührt euch allen, die ihr unsere Vision teilt und uns unterstützt! Denn es sind WIR alle gemeinsam, die den Kindern eine Zukunft mit Bildung und besseren Chancen eröffnen! Mögen eure Herzen voller Freude darüber sein!



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